Unsere Serie: 1: Sparbuch – 2: Tagesgeld – 3: Festgeld – 4: Bausparen – 5: Fondssparen
Österreicher setzen beim Sparen nach wie vor vor allem auf Sicherheit, auch wenn dabei auf eine hohe Rendite verzichtet wird. Aus diesem Grund erfreuen sich österreichweit auch, oder gerade, in krisenhaften Zeiten konservative Anlageformen wie das Sparbuch oder auch das Bausparen einer international gesehen überdurchschnittlich großen Beliebtheit.
(Fast) durchwegs gute Argumente für das Sparbuch
Auf der Suche nach der optimalen Sparform greift die österreichische Bevölkerung im Geschäftsbereich Privatkunden bevorzugt auf das Sparbuch zurück. Die Funktionsweise ist so einfach, wie diese Anlageform risikolos ist: Das Geld wird auf ein Konto eingezahlt, das dort – je nach der konkret gewählten Variante – entweder für eine gewisse Laufzeit gebunden hinterlegt oder täglich verfügbar angelegt wird. Der Kunde profitiert von einem Sparbuch insofern, dass sein Guthaben verzinst wird, wobei sich die gebundenen Sparbücher in dieser Hinsicht mit höheren Zinsen auszeichnen.
Die hohe Kapitalsicherheit, die diese Form der Geldanlage charakterisiert, wird zum einen dadurch sichergestellt, dass ausschließlich der Inhaber des Kontos auf das Geld zugreifen kann. Verfügt der Bankkunde über ein Sparbuch mit Losungswort, es handelt sich dabei um ein sogenanntes Namenssparbuch, wird der Sicherheitsgedanke zusätzlich erhöht. Für den Fall, dass Sie 15.000 Euro oder mehr anlegen möchten, steht der Abschluss eines Namenssparbuchs übrigens nicht mehr auf freiwilliger Basis zur Wahl, sondern ist obligatorisch. Aufgrund dieser Vorkehrungen ist das Sparbuch vor allem für höhere Einlagen von Interesse.
Abgerundet wird die vorhandene Risikofreiheit beim Sparen mittels Sparbuch durch die garantierte Einlagensicherung, die bei einer Insolvenz der betreffenden Bank den Kunden ihr Anlagekapital bis zumindest 100.000 Euro rückerstattet.
Zwei Seiten einer Medaille: Hohe Sicherheit – kleiner Zinssatz
Das hohe Sicherheitsbewusstsein der Österreicher ist hauptverantwortlich dafür, dass beim Sparen nach wie vor bevorzugt auf das Sparbuch zurückgegriffen wird. Neben diesem Aspekt sind bei einer Geldanlage aber immer auch die Zinsen ausschlaggebend. In diesem Bereich kann das Sparbuch nicht überzeugen: Für diese Form der risikolosen Geldanlage bezahlt der Kunde in Form von geringen Zinsen. Bevor Sie sich für den Abschluss eines Vertrages über ein Sparbuch entscheiden, sollten Sie sich in jedem Fall auch mit anderen Produkten, bis dato noch vergleichsweise wenig verbreiteten Angeboten wie Tagesgeldkonten auseinandersetzen.
Welches Angebot eignet sich für welche Zielgruppe?
Eine der ersten Entscheidungen, die vor der Einrichtung eines solchen Kontos zum Sparen getroffen werden müssen, behandelt die Frage, ob Sie Ihr Geld gebunden oder täglich verfügbar anlegen möchten. Können Sie über einen länger bemessenen Zeitraum auf die betreffende Summe verzichten, dann empfiehlt sich ein Sparbuch mit Bindung. Diese Variante bietet den Kunden im Vergleich zu der Variante mit täglicher Verfügbarkeit der Spareinlagen im Allgemeinen höhere Zinssätze. Müssen Sie hingegen jederzeit Zugriff auf Ihr Sparguthaben haben, dann ist der nicht-gebundenen Alternative auf jeden Fall der Vorzug zu geben.
Ein Sparbuchkonto stellt außerdem die erste Wahl dar, wenn Sie zielgerichtet Sparen möchten. Beispiele dafür sind kostenintensive Möbel zum Wohnen, das erste eigene Auto oder Geld, das zukünftig in die Bildung Ihrer Kinder investiert werden soll. Mit dem angesparten Kapital lassen sich also ohne jedwedes Risiko und somit mit einer überaus hohen Planungssicherheit die verschiedenartigsten Anschaffungen finanzieren. Daneben punktet diese Variante auch mit ihrer hohen Flexibilität, was den Zeitpunkt der Einlagen sowie deren Höhe betrifft: Als Kunde profitieren Sie in diesen beiden Bereichen von einer höchstmöglichen Freiheit.
Tipp: Holen Sie sich umfangreiche Informationen zu den einzelnen, aktuellen Sparbuchangeboten der österreichischen Banken ein, bevor Sie Ihre Unterschrift unter einen Vertrag setzen. Insbesondere in punkto Zinsen sollten Sie dabei höchste Aufmerksamkeit walten lassen, denn auch wenn sich diese Sparform insgesamt durch einen geringen Zinssatz auszeichnet, sind in dieser Hinsicht dennoch eklatante Unterschiede festzustellen.