In Österreich müssen Auto- und Zweiradhalter eine entsprechende Versicherung abschließen, um das jeweilige Fahrzeug in Betrieb nehmen zu dürfen. Gleich wie für Kfz stehen auch im Bereich der Motorrad- und Mopedversicherung drei Versicherungsvarianten zur Auswahl: Die Haftpflicht-, die Teilkasko- und die Kaskoversicherung. Inwiefern sich die jeweiligen Versicherungen lohnen und worauf es bei der Auswahl zu achten gilt, wird im folgenden Ratgeber erörtert. Vorneweg: Wer vergleicht und alle Details und Angebote exakt prüft, kann sehr viel Geld sparen.
Die drei Versicherungsvarianten für Mopeds
Wie bereits eingangs erwähnt, können Mopedfahrer entweder eine Haftpflichtversicherung oder zusätzlich dazu eine Teilkasko- oder Kaskoversicherung abschließen. Dabei gilt es zunächst die Frage zu klären, worin sich diese Versicherungen grundlegend unterscheiden und wann die jeweilige Variante finanziell sinnvoll ist.
Die Mopedhaftpflichtversicherung
Die Mopedhaftpflichtversicherung stellt auch hier die Basisvariante dar. Diese haftet für Schäden an anderen Verkehrsteilnehmern beziehungsweise Fahrzeugen, nicht aber für Schäden, die dem Versicherungsnehmer entstehen (am eigenen Fahrzeug oder Unfallverletzungen). Hierbei handelt es sich somit auch um die günstigste Variante, die sich vor allem bei älteren Mopeds lohnt. Gegen Unfallschäden beziehungsweise gegen Verletzungen kann eine Lebens- oder Unfallversicherung schützen.
Die Teilkaskoversicherung
Die Teilkaskoversicherung unterscheidet sich ein wenig von der Kfz Teilkaskoversicherung. Diese Variante kann freiwillig abgeschlossen werden und schützt gegen Schäden am eigenen Fahrzeug, die aus Naturereignissen resultieren. Diese greift auch bei Unfällen mit Tieren. Nicht enthalten sind Parkschäden und Vandalismus. Grundsätzlich sollte die Teilkasko nur bei Mopeds angedacht werden, die noch keine fünf Jahre alt sind. Hier schützt man sich in erster Linie zusätzlich gegen Schäden, die außerhalb des eigenen Einflussbereiches liegen.
Die Kaskoversicherung für das Moped
Eine Kaskoversicherung kommt für ein Moped nur in sehr seltenen Fällen in Frage. Zum einen, da der Kaufpreis für ein Moped vergleichsweise gering ist (etwa gegenüber einem handelsüblichen Kfz), zum anderen, da die höheren Kosten eher selten in Relation zu den zusätzlich abgesicherten Bereichen sinnhaft erscheinen.
Generell sollten diesbezüglich nur dann Überlegungen angestellt werden, wenn es sich um ein neues Fahrzeug handelt. Die Kaskoversicherung bietet gegenüber der Teilkasko zusätzlich Schutz vor Vandalismus und Parkschäden, ebenfalls werden Schäden auf Grund von Unfällen am eigenen Fahrzeug dadurch gedeckt. Sollte beispielsweise für ein neues Moped kein geschützter Parkplatz vorhanden sein, ist diese Variante überlegenswert – ebenfalls für Führerscheinneulinge (allerdings werden diese Personengruppen, generell junge Menschen, mit höheren Kosten bedacht). Auch bei einer Kredit- oder Leasingfinanzierung kann die Kaskoversicherung sinnvoll sein.
Deckungen, Zusatzoptionen und Selbstbehalt
Auf der Suche nach einer optimalen Mopedversicherung müssen aber noch weitere Punkte beachtet werden. Entscheidend sind letztendlich auch die Deckungen und Leistungen einer entsprechenden Versicherung, sowie die möglichen bzw. vereinbarten Selbstbehalte. Nicht zuletzt sollten auch diverse Zusatzoptionen im Auge behalten werden.
Laut geltendem, österreichischem Recht muss eine Mopedversicherung einen Schaden von sieben Millionen Euro decken. Ein Großteil der Versicherungsunternehmen bietet gegen geringe Mehrkosten wesentlich höhere Versicherungssummen an. Diese sind nicht zwingend notwendig, bieten aber einen zusätzlichen Schutz.
Deckung von Rücktransport und Abschleppen
Üblicherweise können Mopedfahrer, gleich wie bei Autoversicherungen, ebenfalls sogenannte Assistance-Pakete gegen einen Aufpreis von 30 – 50 Euro jährlich buchen (ab und an sind diese schon in der Versicherung inkludiert!). Diese tragen bei Unfällen und Pannen die Kosten für den Rücktransport, für Abschleppungen und mehr. Wirklich sinnvoll sind diese nur, wenn kein gültiger ÖAMTC-Schutzbrief (oder Vergleichbares) vorhanden ist.
Zusätzlich zu einer Lebens- oder Unfallversicherung, welche den Lenker selbst schützt, kann auch eine Insassenversicherung (oder Aufsassenversicherung) abgeschlossen werden. Diese ergänzt eine bereits bestehende Versicherung und greift sofort. Diese wirkt als ergänzende Absicherung für Lenker und Beifahrer bei Invalidität oder Tod.
Im Falle einer Teilkaskoversicherung kann sich der Versicherungsnehmer auch gegen Diebstahl versichern lassen. Auch hier wird ein geringer Aufpreis fällig. Die Variante kann sich aber nur dann bewähren, wenn tatsächlich im oder am Fahrzeug Güter und Wertgegenstände verwahrt (abgesperrt, geschützt) werden.
Selbstbehalte bei Schäden und Unfällen
Für die tatsächlichen Kosten einer Versicherung sind vor allem auch die vereinbarten Selbstbehalte entscheidend. Hier gibt es in der Haftpflicht- als auch in der Kaskoversicherung verschiedenste Varianten, die sich unterschiedlich auf die Versicherungskosten auswirken.
In der Zweiradhaftpflichtversicherung sind Selbstbehalte von 300 – 400 Euro je Schadensfall durchaus üblich. Im Gegenzug werden dem Versicherungsnehmer zwischen 10 – 20 % der Versicherungsprämie erlassen. Wer hier ein gutes Verhandlungsgeschick an den Tag legt, kann sehr viel Geld in Form von Rabatten sparen.
Selbstbehalt bei Parkschaden, Vandalismus und Unfall
Die Kaskoversicherungen sehen „Generelle Selbstbehalte“ vor. Diese umfassen alle Schadensfälle, können aber gegen einen Aufpreis reduziert werden – etwa auf Selbstbehalte nur im Falle von Parkschaden, Vandalismus oder Unfall. Für diese eingeschränkten Selbstbehalte müssen aber Mehrkosten von bis zu 25 % in Kauf genommen werden.
Grundsätzlich sind auch wesentlich höhere Selbstbehalte möglich, etwa bis zu 1000 Euro je Schadensfall und mehr. Diese sollten aber im Ernstfall keine großen, finanziellen Probleme verursachen. Achtung: Einige Versicherungstarife beinalten einen proportionalen Selbstbehalt, beispielsweise von 5 – 10 %. Der Mopedhalter muss sich somit zu 5 – 10 % an jedem Schaden beteiligen.
Tipp: Fahrzeuge, die im Winter nicht in Betrieb genommen werden, erhalten günstigere Versicherungsprämien. Wer in dieser Zeit Zulassung und Nummerntafel bei einem Versicherer hinterlegt, spart einiges an Geld.
Quellen:
https://www.finavo.at/versicherungen/motorradversicherung/
https://ooe.arbeiterkammer.at/beratung/konsumentenschutz/autoundmotorrad/Mopedversicherung.html