Immobilien als Anlageform erfreuen sich zunehmender Beliebtheit. Welche Möglichkeiten es gibt, um sein Geld möglichst gewinnbringend anzulegen? Hier die wichtigsten Infos.
Experten gehen davon aus, dass Immobilien-Interessierte meist viel zu teuer kaufen. Aus diesem Grund empfehlen sie, nur Immobilien zu erstehen, die 80 Prozent des Marktwertes aufweisen. Wie man genau diese findet? Beispielsweise mit einem Liegenschaftsrechner, den man online befragen kann. Dazu müssen Grundstücksgröße und -preis, ebenso Wohnnutz- und Kellerfläche sowie Alter des Objekts und Wärmekennzahl eingetragen werden. Letztere ist im Energieausweis definiert. Eine weitere Möglichkeit, günstig Immobilien zu erwerben, ist die Teilnahme an Versteigerungen. Oftmals müssen Objekte aufgrund eines Umzugs oder einer Scheidung innerhalb einer kurzen Zeitspanne verkauft werden – wer hier schnell zuschlägt, kann oftmals unter dem Marktpreis erwerben. Auch die Restaurierung heruntergekommener Immobilien kann sich rentieren, wird selbst Hand angelegt.
Die Lage der Immobilie ist der wichtigste Faktor
Außerdem wichtig: die Lage der Immobilien. Nur jene, die in eine gute Infrastruktur eingebettet sind, sollten in die nähere Auswahl kommen. Individuell entscheiden muss der Interessent gemäß seinen Bedürfnissen, will er ein Objekt für die Eigennutzung anschaffen. Auch einen eventuellen Weiterverkauf sollte man berücksichtigen. Ein Beispiel größerer Dimension: 2017 war der größte Investmentdeal der Verkauf bzw. Kauf des Projekts „Wien Mitte“. Dieses umfasst einen 130.000 m² großen Büro-, Gastronomie-, Einkaufs- und Freizeitbereich; wobei der Hauptteil aus von der BAR vermieteten Büroflächen besteht. Insgesamt flossen an dem Standort über 500 Millionen Euro. Zufrieden sein konnten die Investoren auch mit der Transaktion des Büroobjektes „Riverside“ und des Einkaufszentrums Fischapark in Wiener Neustadt.
Immobilien als Investment in Österreich immer noch attraktiv
Österreich ist nach wie vor ein attraktives Land, um seine Finanzen aufzustocken. Das Zinsniveau ist niedrig, die Sicherheit groß. Das gilt für Investitionen in Gewerbeimmobilien genauso wie in Wohnimmobilien. Der Markt hat sich im vergangenen Jahr größtenteils auf einer durchwegs leistbaren Ebene stabilisiert. Einer der aktuellen Hot Spots ist beispielsweise Sankt Pölten. Doch wer weiß, wie lange noch: Denn die Anfahrtszeiten nach Wien sind überschaubar, die Anbindung an die Westautobahn und die Westbahn perfekt. Wer sich hier finanziell engagieren möchte, sollte das bald tun.
50% des Vermögens in Immobilien
Aktuell haben Herr und Frau Österreicher ihr Vermögen zu mehr als der Hälfte in Immobilien angelegt. Die Österreichische Nationalbank errechnete, dass in den heimischen Haushalten 592 Milliarden Euro gehortet sind, immobil mehr als 700 Milliarden Euro. „Betongold“ zieht also nach wie vor. Und das in verschiedenen Ausprägungen. Man denke an die klassische Vorsorgewohnung: Diese bietet den Vorteil, dass man etwaige Kreditzinsen und Abschreibungen gegenverrechnen und damit Steuern sparen kann. So attraktiv sind diese Wohnungen allerdings nicht mehr, vergleicht man die aktuelle Lage mit dem Boom von vor etwa zehn Jahren. Eine weitere Möglichkeit ist das Zinshaus. Auch dieses ist nicht mehr ganz so gefragt wie einst. Denn die Renditen sind deutlich gesunken. Immobilienbüros haben errechnet, dass vor 15 Jahren noch bis zu acht Prozent herausgeholt wurden, 2014 war der Satz bereits auf maximal 4,5 Prozent gesunken.
Zinshäuser gemeinsam kaufen
Was hingegen schon noch attraktiv ist, sind Modelle, wo sich mehrere Käufer für ein einzelnes Zinshaus zusammenschließen. Wenn man dieses renoviert, kann man in den Anfangsjahren höhere Abschreibungen tätigen als beim dem Modell „Vorsorgewohnung“. Praktisch kann das so funktionieren: Ein Wiener Gründerzeithaus wird saniert und dann mit modernen Wohnungen „bestückt“. An so einem Projekt kann man sich mit einer bestimmten Anfangssumme beteiligen. In den folgenden Jahren zahlt man dann ein Förderdarlehen zurück und ist so nach einem bestimmten Zeitraum Besitzer dieser Wohnung.
Und dann gibt es noch ein finanzielles Engagement in Immobilienaktien. Damit beteiligt man sich ein einem Unternehmen, das seinerseits in Objekte investiert. Der Vorteil: Die Rendite ist oft höher, als man selbst durch Leistungen an der eigenen Immobilie erwirtschaften könnte. Dass man eher entspannt sein kann, hat aber einen teilweise hohen Preis – dann nämlich, wenn die Aktienkurse schwanken.