Eine kleine Einführung für alle, die im Jahr 2013 endlich ihre ersten Erfahrungen mit dem „schnellen Geld“ machen wollen.
Was genau ist „Daytrading“?
Hierunter versteht man den kurzfristigen spekulativen Handel mit Wertpapieren, meist Devisen, Aktien, Futures und Derivaten. Beim Daytrading werden Positionen innerhalb eines Handelstages geöffnet und wieder geschlossen, oft in nur kurzen Zeitspannen von wenigen Stunden. Hierbei wird in der Hoffnung gehandelt, bereits mit nur geringen und kurzfristigen Kursschwankungen Gewinne zu erzielen.
Vorteile von Daytrading:
Die Wertschwankungen innerhalb eines Tages sind naturgemäß deutlich geringer als über längere Zeitspannen. Dies begrenzt die potentiellen Verluste einer einzelnen Position theoretisch auf vergleichsweise kleine Beträge.
Risiken beim Daytrading:
Die geringen Wertschwankungen innerhalb kurzer Zeiträume machen das Daytrading mit wenigen oder geringen Positionen nur wenig profitabel. Um überhaupt akzeptable Gewinne abschöpfen zu können, werden diese darum häufig gehebelt oder über Kredite finanziert. Dies erhöht logischerweise die Verluste bei Kursbewegungen in die falsche Richtung.
Ein weiteres Risiko liegt im schnellen Tempo des Daytrading, welches vom Handelnden rund um die Uhr volle Aufmerksamkeit und Konzentration auf den Kurs verlangt, um auf Schwankungen schnell reagieren zu können.
Da schnelles Handeln und Reagieren Grundvoraussetzungen sind, kann zudem eine mangelhafte Verbindung zu den Handelssystemen der Börse zu entscheidenden Nachteilen führen. Aus diesem Grund sind hier auf beiden Seiten des Handels deutlich höhere Anforderungen sowohl auf technischer wie auf menschlicher Ebene gefordert als beim normalen Tradinggeschehen.
Daytrades – für Anfänger geeignet?
Absoluten Trading-Neulingen wird vom Daytrading meist eher abgeraten. Statistiken zeigen deutlich, dass ein Großteil der Privatanleger hierbei Verluste einfährt. Beim krampfhaften Versuch solche Verluste auszugleichen, werden diese dann schnell noch vervielfacht weil Positionen zum Beispiel länger gehalten werden, in der Hoffnung, dass sich der Kurs in naher Zukunft wieder in die gewünschte Richtung bewegt.
Nichtsdestotrotz ist Daytrading mit der gebotenen Sorgfalt dazu geeignet, überhaupt ein Gefühl für das Trading an sich zu entwickeln und die Grundlagen zu erlernen. Charts lesen, Trends erkennen und Ähnliches wird in nur kurzer Zeit um einiges häufiger angewendet als beim klassischen Handel, weshalb auch Erfahrungen schneller gesammelt werden können.
Signalservices – ja oder nein?
Recht umstritten ist das Thema externer Signalservices. Solche Signalgeber basieren auf mechanischen Strategien oder Trades anderer Händler und benachrichtigen den Trader, wenn neue Handelsmöglichkeiten zur Verfügung stehen. Eine Garantie, damit Gewinne einzufahren bieten diese Services natürlich keinesfalls. Zudem kosten sie eine Gebühr, die den Gesamtgewinn (sollte man einen solchen überhaupt einfahren) zusätzlich schmälern. Als Anfänger sollte man es sich darum gründlich überlegen, ob man einen solchen Service nutzen möchte oder nicht.
Man kann solche Services allerdings dazu nutzen, um von erfahreneren Händlern zu lernen und eventuell Rückschlüsse daraus zu ziehen, wann diese kaufen, verkaufen, long oder short gehen. Dies ist verständlicherweise mit weiteren Beobachtungen, zum Beispiel von Indizes oder Indikatoren, zu kombinieren, um die Gesamtumstände, nach denen der Daytrader seine Entscheidungen fällt, nachvollziehen zu können. Letztendlich kann aber auch das Beobachten des besten Traders keine persönlichen Erfahrungen ersetzen. Den richtigen Zeitpunkt für das Ein- und Aussteigen aus Positionen zu finden, in welcher Höhe und mit welchen Limits man handeln sollte und sich überhaupt zu Entscheidungen durchringen zu können, lernt man nur durch persönliche Erfahrungen und nicht durch die Beobachtung anderer.
Wie kann man Daytrading anfangen?
Eine Anfängern oft empfohlene Strategie ist es, sich bei steigendem Index auf die Branchen-Leader zu konzentrieren (beim DAX aktuell z.B. VW, Münchener, Linde, Merck, Allianz). Diese bekommen oftmals einen Schub, wenn der Index insgesamt steigt. Eine solche Vorgehensweise minimiert die Auswahlmöglichkeiten, sodass man sich auf wenige Kurse konzentrieren kann. Wann man nach zunächst steigenden Kursen den Ausstieg findet, bleibt dann dem Handelnden überlassen und ist die eigentliche Kunst.
Ein grundsätzliches Gebot für Anfänger ist es, keine großen Summen zu setzen und langsam einzusteigen. Anfängliche Erfolge sollten nicht dazu führen, sich zu überschätzen und die eingesetzten Beträge zu erhöhen. Die Einstiegsphase ins Daytrading kann nicht lange genug dauern, um die Chance auf langfristige Erfolge so gut es geht sicherzustellen.