Eine Aktie ist der Anteil an einem Unternehmen. Wenn ein Unternehmen Geld benötigt und hierfür keinen Bankkredit in Anspruch nehmen möchte, kann es Firmenanteile verkaufen, um so an Kapital zu kommen. Mit dem Kauf einer Aktie wird der Aktionär Miteigentümer des Unternehmens. Dies bedeutet, dass er profitiert, wenn das Unternehmen Gewinne macht oder auch Geld verlieren kann, wenn das Unternehmen Verluste macht. Allerdings haftet der Aktionär nicht mit seinem Vermögen, sollte das Unternehmen insolvent werden.
Im Vergleich zu herkömmlichen Sparbüchern, Tagesgeld- oder Festgeldkonten ist der Handel mit Aktien eine risikoreiche Geldanlage. Denn Gewinn und Verlust steigen und fallen mit den Aktienkursen. Allerdings kann man mit dem Kauf von Aktien weitaus mehr Geld verdienen als das Sparbuch hergiebt. Es kann sich also lohnen, einen Teil des Vermögens in Aktien anzulegen. Es ist jedoch zu empfehlen, nur Geld in Aktien zu investieren, auf das man im Zweifelsfall verzichten kann. So sichert man sich gegen fallende Aktienkurse und damit Verluste ab.
Die Geschichte der Aktie
Schon im römischen Kaiserreich gab es Beteiligungen von Finanzgesellschaften an zum Beispiel Bergwerken oder Salinen. Allerdings fand diese Beteiligung in Form einer Verpachtung statt. Sobald die Verpachtung auslief, war auch die Beteiligung beendet. In Brügge wurde 1409 die erste Börse gegründet. Der Handel beschränkte sich jedoch auf die Zahlungsmittel. Es wurde nicht mit Anteilen an Unternehmen gehandelt. Die Aktie, wie wir sie heute kennen, geht auf die Gründung der niederländischen Vereinigten Ostindischen Compagnie (VOC) zurück. Es waren die niederländischen Gewürzhändler, die reiche Kaufleute, Städte oder Provinzen durch Aktien am Gewinn des Gewürzhandels mit Asien beteiligten. Daher stammt auch der Begriff „Pfeffersack“.
Aktienhandel an der Börse
Im Zuge der Industrialisierung entwickelte sich die Aktie zu einem immer beliebteren Mittel, um den Kapitalbedarf von Unternehmen zu decken. Vor allem Unternehmen aus der Bergbau- und Eisenbahnindustrie bedienten sich der Aktie als kapitalbildendes Mittel. Zu dieser Zeit entstand auch der Dow Jones als bis heute gültiger Leitindex an der New Yorker Börse. Im Jahr 1771 wurde die Wiener Börse gegründet. Der erste Aktienhandel in Wien fand 1818 statt. Die Aktien dienten vor allem dazu, Kapital für die Gründung von Industrieunternehmen und Banken zu schaffen. Nach dem Börsenkrach Ende des 19. Jahrhunderts bis nach dem Zweiten Weltkrieg wurden an der Wiener Börse vor allem öffentliche Anleihen und Devisen gehandelt. Heute ist die Wiener Börse ein umfangreiches Finanzdienstleistungsunternehmen, das mit den unterschiedlichsten Finanzprodukten auf dem internationalen Aktienmarkt handelt.
Aktien online kaufen und handeln
Um Aktien kaufen zu können, muss man zunächst ein Depot bei einem Broker oder einer Bank anlegen. Da es viele Unternehmen gibt, die Aktien herausgeben, ist die Qual der Wahl groß. Hat man einen Berater, dem man vertraut, sollte man sich eventuell zunächst auf dessen Ratschläge verlassen. Wer schon länger mit Aktienhandel zu tun hat, entwickelt allmählich ein Gespür dafür, welche Aktien steigen und welche fallen könnten. Letzendlich kann jedoch niemand vorhersagen, wo man den größten Gewinn macht, und von welcher Aktie man lieber die Finger lassen sollte. Hat man sich für Aktien eines oder mehrer Unternehmen entschieden, muss man angeben, wie viele Aktien man von dem jeweiligen Unternehmen kaufen möchte.
Ein Limit beim Kauf setzen
Zumeist hat sich der Aktionär ein Limit gesetzt, welchen Betrag er insgesamt ausgeben möchte. Dieser Betrag kann dann auf verschiedene Aktien verteilt werden. Wer in Besitz von Akten ist, erhält eine jährliche Dividende, die bei einem gut laufenden Unternehmen schon relativ hoch ausfallen kann. Ansonsten gilt es, den richtigen Zeitpunkt zu erwischen, wann man die Aktie verkaufen sollte. Am besten ist es natürlich, Aktien zu einem niedrigen Preis zu kaufen und sie dann, wenn sie einen hohen Wert erreicht haben, wieder zu verkaufen. Beim Broker kann man angeben, bei welchem Aktienwert die Aktie wieder verkauft werden soll. So braucht man nicht täglich die Aktienkurse im Auge zu behalten.