Aktuell gibt es etwa eine Milliarde Kreditkarten auf der Welt – Tendenz steigend. Längst sind die Zeiten vorbei, in denen nur Manager und Firmenchefs mit Karte bezahlten. Allein Mastercard hält derzeit rund 200 Millionen Karten in Europa, etwa 24 Millionen davon in Deutschland. Der Großteil davon sind klassische Kreditkarten: Kunden kaufen auf Kredit bei ihrer Bank ein und erhalten am Monatsende eine Abrechnung, die anschließend vom Kontokorrentkonto abgezogen wird.
Die Prepaid Kreditkarte liegt im Trend
Inzwischen ist allerdings eine weitere Form von Kreditkarte auf dem Vormarsch: Die Prepaid-Karte. Diese funktioniert ähnlich wie eine aufladbare Telefonkarte – also auf Guthabenbasis – und wird von den üblichen Kreditkartenfirmen wie Visa oder Mastercard ausgegeben. Die Karten werden zuerst aufgeladen, entweder per Online-Buchung oder direkt in der Bank, und anschließend kann der aufgeladene Betrag für das Einkaufen im Internet oder in Läden mit elektronischen Lese-Terminals genutzt werden.
Umfassende Sicherheit und volle Kostenkontrolle
Besonders unter Studenten und jungen Angestellten erfreuen sich die Prepaid-Karten großer Beliebtheit, da sie sowohl sehr sicher sind, als auch einen umfassende Ausgabenkontrolle erlauben. Auch Selbständige, die aufgrund des unregelmäßigen Einkommens keine „reguläre“ Karte beantragen können, shoppen dank der Prepaid Card problemlos im Netz oder bezahlen ihre Hotelrechnungen mit der Karte. In unserem Ratgeber zeigen wir, welche guthabenbasierten Karten in Österreich aufgrund der niederen Gebühren besonders empfehlenswert sind.
Welche Voraussetzungen müssen erfüllt werden, damit man eine Prepaid Kreditkarte erhält?
Im Grunde müssen keine bestimmten Voraussetzungen erfüllt werden. Es genügt, eine passende Karte auszuwählen, sie zu beantragen und diese anschließend aufzuladen. Die meisten Prepaid-Karten sind an ein Mindestalter geknüpft, meist handelt es sich hier um eine Altersempfehlung von entweder 16 oder 18 Jahren. Bonität bzw. eine Kreditwürdigkeit wird nicht vorausgesetzt, um eine Guthaben-Karte erhalten zu können.
Anbieter | Gebühren Jahr 1 | Gebühren Jahr 2 | Guthabenzinsen | Kreditkarte |
---|---|---|---|---|
Kalixia | 4,98€ | 0,00€ | 0,00% | Mastercard |
Moneybookers | 10,00€ | 10,00€ | 0,00% | Mastercard |
Via Buy | 29,90€ | 29,90€ | 0,00% | Mastercard |
Yuna | 24,50€ | 24,50€ | 0,00% | Mastercard |
*Alle Daten Stand 5.12.2013, Quelle https://www.prepaidkreditkarten.de/
Prepaid Credit Cards – die Vorteile
Zu den größten Vorteilen bezüglich des Einsatzes von Prepaid Kreditkarten gehört die Sicherheit. Da die Karten auf Guthabenbasis funktionieren, kann der Missbrauch auf ein Minimum eingeschränkt werden. Geht eine „klassische“ Kreditkarte verloren bzw. wird diese gestohlen, können die damit verursachten Schäden in die Tausende gehen. Schließlich ist das Limit der Karte meist recht hoch.
Anders bei der Prepaid-Karte: Wer auf Nummer sicher gehen möchte, lädt immer nur so viel Geld auf die Karte, wie der Einkauf oder z.B. eine Buchung kostet. Geht die Karte verloren oder wird diese geklaut, ist sie bereits „leer“ und niemand kann etwas damit anfangen. Sicherheitsorientierte Urlauber setzen ebenfalls vermehrt auf die Prepaid-Karte – kommt diese abhanden, hält sich der Schaden in Grenzen.
Ein weiterer großer Vorteil ist jener der Kostenkontrolle. Fast alle „klassischen“ Karten erlauben große Geldausgaben, und wer das ganze Monat lang mit Karte bezahlt, kann schnell einmal den Überblick verlieren. Kommt dann am Monatsende die Kartenabrechnung für alle Ausgaben, „rutscht“ das Konto leicht ins Minus. Und dann wird es richtig teuer, die Dispozinsen sind nämlich bei allen Banken hoch (um die 10 %). Gerade Jugendlichen bietet sich mit den Prepaid-Karten die Möglichkeit, im Internet einzukaufen – jedoch ganz ohne das Risiko in die Schuldenfalle zu tappen.
- Sicherheit
- Ausgabenkontrolle
- Bargeldloses Einkaufen im Internet und in Geschäften
- Praktischer und sicherer Einsatz bei Auslandsaufenthalten
Für wen eignen sich Prepaid Kreditkarten?
Die guthabenbasierten Karten eignen sich im Grunde für alle: Sowohl für Schüler und Studenten als auch für Angestellte, Arbeiter oder Arbeitssuchende. All jene, die hin und wieder im Internet einkaufen oder Flüge buchen wollen bzw. auch einmal eine Hotelrechnung mit Karte bezahlen möchten, können die Prepaidkarten nutzen – selbst dann, wenn keine Kreditwürdigkeit gegeben ist, beispielsweise aufgrund eines zu geringen Einkommens.
Prepaid Kreditkarten sind zudem besonders für Sicherheitsbewusste ideal, da sie zum einen äußerst sicher sind und zum anderen – durch ihr Limit – vor zu großen Ausgaben schützen. Dadurch, dass die Karte erst aufgeladen werden muss wird vermieden, in eine Schuldenfalle zu tappen – zum Beispiel beim Einkauf im Internet.
- Alle, die im Laden oder im Internet bargeldlos bezahlen möchten
- Schüler und Studenten
- Personen ohne festes Einkommen
- Sicherheitsbewusste, die das Risiko von Missbrauch minimieren wollen
- Globetrotter
Welche Gebühren gibt es bei Prepaid Kreditkarten?
Umsonst ist diese Sicherheit allerdings nicht. Kreditkartenanbieter und Banken stellen den Service zur Verfügung, wollen natürlich aber auch hier mitverdienen. Auch wenn viele Banken mit der gratis Prepaid Kreditkarte werben: Wer eine komplett kostenlose Kreditkarte will, muss sehr genau hinschauen, da sich die Gebühren oft im Kleingedruckten verstecken. Kostenlose Kreditkarten gibt es meistens im Verbund mit einem Girokonto. In einem Vergleich des „Finanztest“ der Stiftung Warentest kamen die Redakteure zum Ergebnis, dass die Prepaid-Karte in etwa gleich viel kostet wie die klassische Kreditkarte.
Der Großteil der Kreditkarten kostet in Österreich zwischen 10 und 20 Euro pro Jahr. Das Guthaben wird meist – im Gegenteil zur klassischen Kreditkarte – nicht verzinst. So empfiehlt es sich, stets nur so viel Guthaben aufzuladen, wie tatsächlich benötigt wird. Tatsächliche Gratiskarten sind also, wie das deutsche Nachrichtenmagazin Focus schreibt, „eine Rarität“. Folgende Kostenposten sollten für einen Vergleich von guthabenbasierten Karten für Österreich berücksichtigt werden:
- Fällt eine Jahresgebühr an?
- Wie viel kostet die einmalige Ausstellung?
- Wie hoch ist die Gebühr für die Abhebung am Geldautomaten?
- Muss pro Aufladung eine Gebühr entrichtet werden?
Prepaid Mastercard oder Visa? Welche Anbieter gibt es in Österreich?
Für Österreich empfiehlt sich eine Kreditkarte von einem österreichischem Anbieter oder einer Kreditkartenfirma, die in Österreich aktiv ist und über Geschäftsstellen in der Alpenrepublik verfügt. Theoretisch könnten auch Karten anderer Anbieter, z.B. aus Großbritannien, genutzt werden – sollte allerdings einmal Unterstützung benötigt werden, ist ein Service vor Ort sicherlich praktisch.
Die meisten Banken in Österreich bieten ihren Kunden inzwischen auch Prepaid Kreditkarten an. Es empfiehlt sich, zuerst einmal Informationen zu diesem Angebot bei der Hausbank einzuholen und die Konditionen anschließend mit jenen anderer Anbieter zu vergleichen. Beliebte Prepaid-Karten in Österreich sind:
- die Prepaid Cards der Wüstenrot Bank in Zusammenhang mit dem Top Girokonto
- die MasterCard Prepaid (z.B. von Bank Austria)
- die Karten der österreichischen Kartengesellschaft Paylife
- die ÖAMTC Prepaidkarte – entweder für Jugendliche von 15-23 Jahren oder für Erwachsene ab 24 Jahren (z.B. bei easybank)
Welche ist die empfehlenswerteste Prepaid Card in Österreich?
Die Frage kann leider nicht pauschal beantwortet werden – welche die ideale Card ist, hängt von den individuellen Voraussetzungen und Bedürfnissen ab, beispielsweise davon, ob und wie oft auch bargeldloses Beheben am Bankomaten möglich sein soll. Grundsätzlich gibt es aber zwei Karten, die wegen der guten Konditionen sicherlich einen Blick wert sind:
[hr]KALIXA Prepaid MasterCard
Zweifelsohne gehört die Prepaid MasterCard von Kalixa aktuell zu den beliebtesten Prepaid Kreditkarten. Und tatsächlich sprechen gleich mehrere Gründe für die Kreditkarte auf Guthabenbasis: Die Card funktioniert an 32 Millionen Standorten weltweit (Läden und Bankomatschalter), die Sicherheitsstandards sind hoch und vor allem Reisende profitieren von den starken Wechselkursen in anderen Währungen. Auch erfreulich ist, dass gleich sieben verschiedene Auflade-Möglichkeiten zur Verfügung stehen – sowohl online als auch offline. Zudem kann das Guthaben der Card jederzeit per SMS oder E-Mail abgefragt werden. Wer möchte, kann sich wöchentlich kostenlos über seinen Saldo per E-Mail oder SMS benachrichtigen lassen.
- ab 18 Jahren
- keine Bonitätsprüfung
- z.T. kostenfreie Auflade-Möglichkeiten
- 7 verschiedene online und offline Auflade-Möglichkeiten
- Bargeld-Behebung an 2 Mio. Akzeptanzstellen weltweit
- jederzeit Benachrichtigung über Guthaben per E-Mail und SMS möglich
- ideal für Reisen
- Beantragung komplett online
- ca. 9,90 Eur Jahresgebühr
VIABUY Prepaid MasterCard
Die Prepaid Kreditkarte VIABUY ist von einer „echten” bzw. einer klassischen Complete Business Kreditkarte mit bloßem Auge kaum zu unterscheiden, da es sich um eine Karte mit echter Hochprägung handelt. Wegen der Hochprägung erfreut sich die Prepaid Mastercard von Viabuy bester Akzeptanz. Erhältlich ist die Karte sowohl in exklusivem Gold als auch im edlen Schwarz, akzeptiert wird sie überall dort, wo MasterCard akzeptiert wird – also bei 32 Millionen Verkaufsstellen und Dienstleistern. Die VIABUY eignet sich vor allem für Familien: Mit nur einer Karte können auf Wunsch bis zu drei weitere Zweitkarten angefordert werden. Für die Zweitkarten gilt keine Altersbegrenzung, sodass auch minderjährige Kinder die Prepaid nutzen können, z.B. beim Schulausflug.
- kostenlose Überweisung des Guthabens auf die Prepaidkarte
- bis zu drei Zweitkarten für Familienmitglieder
- Zweitkarten ohne Altersbeschränkung, also auch für minderjährige Familienmitglieder
- keine Bonitätsprüfung
- 7 verschiedene Auflade-Möglichkeiten
- weltweit an 32 Mio. Akzeptanzstellen Bargeld beheben
- weltweit immer die richtige Währung dabei
- Beantragung komplett
- ca. 29,90 Euro Jahresgebühr
Was passiert, wenn die Kreditkartenfirma bzw. die Bank Insolvenz anmelden muss?
Sie möchten auf Nummer sicher gehen – schließlich haben wir ja bereits eine Finanzkrise hinter uns? Was passiert eigentlich, wenn die kreditkartenausgebende Bank oder die Kreditkartenfirma Insolvenz anmelden muss – ist das Guthaben dann weg?
Einige Prepaid-Karten sind durch die österreichische Einlagensicherung der Banken und Bankiers GmbH geschützt – beispielsweise jene Prepaid Kreditkarten, die im Zusammenhang mit Girokonten ausgegeben werden (Wüstenrot, Bank Austria etc.). Eine Guthaben-Card von einem deutschen Anbieter würde unter die deutsche Einlagensicherung fallen. Wer in diesem Punkt auf Nummer sicher gehen möchte, sollte genau nachfragen – mehr Infos zum Thema gibt die kreditkartenausgebende Stelle.
Und hier wären wir beim Haken der ansonsten top-empfehlenswerten Prepaid Mastercard von Kalixa: Sie fällt nicht unter die deutsche oder österreichische Einlagensicherung. Wer allerdings immer nur das Nötigste auf der Karte parkt, hält das Risiko eines Verlustes in Grenzen.